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Novemberreise nach Italien

Novemberreise nach Italien

Symo

Novemberreise nach Italien

Spät angekommen und ausgeschlafen. Am nächsten Tag habe ich mit Lilli das Tierheim von Bruni besucht.  Aber bevor wir das gemacht haben, wurde erst einmal für BRUNELLA, UGO und CODI gekocht. Ein paarmal die Woche macht das sonst Lilli, wenn ich da bin, dann übernehme ich das. Uns ist es besonders wichtig, dass es den Hunden vor Ort schon besser geht und wenn es nur ab und zu mal etwas ganz Besonderes zu essen ist. CODI, unser Dreibein, begrüßte mich schon beim Anfahren. Er darf, wenn Bruni da ist, vor dem Tierheim frei herumlaufen.

CIELO, ein wunderbarer Maremmano – geht es viel besser. Er hat kräftig zugelegt. Er kam völlig abgemagert zu Bruni, hat noch dazu Leishmaniose. CIELO wurde behandelt und gepäppelt. Er hat mächtig zugelegt und ein wunderbares Fell. CIELO ist ein ganz toller Kerl, der so ein großes Bedürfnis nach Zuwendung hat und ich hoffe sehr, dass er trotz Leishmaniose, schnell eine Familie findet, die ihn aufnimmt. Er ist ein Goldstück!! COCO – wir haben sie schon vorgestellt – ist sehr viel ruhiger geworden. Auch sie ist eine wunderbare junge Hündin, die wirklich schnell eine Familie finden sollte. Denn sie hatte eine Familie und wurde dann einfach abgegeben… Ja und unsere Angsthasen UGO und BRUNELLA – auf die beiden habe ich mich sehr gefreut – scheinen etwas aufzutauen. TATA ist auch aufgetaut – sie ist ein scheues Reh, darf aber mittlerweile in die große Gruppe. Die Tür ihres Zwingers ist auf und sie erobert sich Tag für Tag ein Stück mehr Bewegungsfreiheit. Sie traut sich noch nicht zu der Hundegruppe, aber sie erobert sich außerhalb ihres Zwingers jeden Tag mehr Raum, den sie sich traut zu betreten. Es ist hier bei Bruni sehr interessant zu beobachten, dass die Hunde die Zwinger der anderen respektieren. Auch wenn die Türen offen sind, wird das Haus des anderen nicht einfach betreten. Im Sommer konnten wir beobachten, dass eine Hündin, CLARETTA, Probleme mit einem anderen Hund hatte. CLARETTA zog sich daraufhin für mehrere Tage in ihren Bereich zurück – das wurde von allen akzeptiert – obwohl ihre Türe offenstand. Jedes Mal, wenn ich hier bin, bedauere ich sehr, dass es so wenig Freiwillige gibt, die bereit wären ein wenig zu helfen. Bruni ist quasi auf sich alleine gestellt und die Hunde, haben nur eine kurze Zeit am Tage Menschenkontakt. Die meiste Zeit sind sie sich selbst überlassen. Das ist ein Trauerspiel, denn der Bezug zum Menschen würde vielen dieser Hunde eine Vermittlung sehr erleichtern. Zudem die Langeweile und das Unausgelastet sein, keine Spaziergänge, niemand der sich ihnen einmal zuwendet. Besonders schlimm für die Hunde, die an ihren Zwinger gebunden sind und dort tagein und tagaus nicht herauskommen… Aber sie sind versorgt und keiner muss mehr Hunger leiden … das ist schon einmal etwas…

Die Zeit verging viel zu schnell, Bruni und ich hatten zudem viel zu besprechen – und so kam die Dunkelheit schneller als gedacht.

Der Winter kommt, das merkt man und bis dahin muss für BRUNELLA noch eine winterfeste Hundehütte aufgebaut werden. Sie liegt in einer schäbigen Hütte mit viel zu dünnen Wänden, das ist schon jetzt zu kalt…  Einen Tag noch, dann wird auch sie es warm haben. UGO und CODI haben erst vor kurzem eine größere und winterfeste Hütte von uns bekommen.

BLU, ein großer und stattlicher Maremmano, hat heute seine Feuertaufe mit dem Geschirr sehr gut bestanden! Als Bruni ihm das Halsband umlegte, um ihn nach draußen zu bringen, wo wir ihm das Geschirr anziehen wollten, erstarrte er. Bruni musste ihn regelrecht schieben. Draußen vor der Tür haben wir ihm dann das Geschirr angezogen und angepasst. Das war kein Problem für BLU und auch das an der Leine gehen, hat er in aller Ruhe und wunderbar gemacht!! Da kann ein neues Leben ja bald losgehen!!

Auch am nächsten Tag waren wir bei BRUNELLA. Es regnete stark und es war schon eisig kalt. Wir haben nach unseren Angsthasen geschaut und auch nach CODI, der sich so sehr über Besuch und Zuwendung freut. Das Dreibein. Er leckt an seinem Stumpf, der leicht gerötet ist– nicht gut. CODI bräuchte nicht viel – aber auch er hat noch niemanden gefunden, der ihn aufnimmt. Er ist so ein lieber Kerl, der mit so wenig zufrieden ist. UGO ist zurzeit wirklich ein Sorgenkind. Er ist so voller Angst – man sieht es auf dem Bild sehr gut. Er erstarrt derartig und verharrt in einer schier schlimmen Position. Das Bein so unnatürlich abgeknickt, dass man sich vorstellen kann, was für eine enorme Anstrengung und Not in dem Kerl stecken muss.  Im Sommer, ich erinnere mich noch gut – da war ich mit CODI beim Arzt und durch die Narkose war er später entspannter, scheinbar ein normaler Hund ohne diese Not. Nachdem wir die Transortkiste im Zwinger geöffnet haben und UGO verstanden hat, dass er wieder »Zuhause« war, kam er aufrecht aus der Kiste heraus. Wenn UGO aufrecht geht, dann wirkt er stark, groß und schön. CODI hat sich so erschrocken und dachte, ein fremder Hund sei im Zwinger. Er hatte UGO so noch nie gesehen. Bruni rief ihm beruhigende Worte zu. Es sei nur UGO und kein Fremdling. Herrlich diese Situation… So könnte es immer sein für UGO, aber das ist wohl noch ein langer Weg. Wir versuchen es jetzt mit Zylkene und einem anderen Mittel – alles hochdosiert und schauen mal, ob es ihm hilft aus seiner Angst herauszukommen.

Mittlerweile hat sich die Dunkelheit mit dem Regen und dem Nebel zusammengetan. Wir haben in der Nähe noch ein anderes privates Tierheim besucht und sind dabei richtig eingefroren. Müde und nass haben wir uns verabschiedet.

Heute fahren wir zu Lia nach Montebello. Sie hat ein großes Tierheim mit sehr viel Platz. Es ist schon als sportlich zu bezeichnen, es abzulaufen. Bis man an sein Ende gelangt ist, vergeht schon eine ganze Zeit. Bei unseren letzten Besuchen haben wir es nicht geschafft alle Hunde aufzunehmen. Wir werden viel zu tun haben. Und auch heute scheint es so, als ob das Wetter nicht mitmachen wird…

Der Winter kommt, das merkt man auch den Hunden an. Es war trister als sonst – die Stimmung… Viele Hunde haben Ohrenentzündungen, was sehr schmerzhaft ist. Wir haben auch AARON wiedergetroffen. Er durfte zwei Tage wegen des Regens nicht nach draußen. Regen ist für viele Italiener – so hat es den Anschein – eine schlimme Sache. AARON ist gerannt und gerannt, er konnte sich gar nicht beruhigen. Das ist so ein junger Kerl, der sehr leidet. Er sollte schnell eine Familie finden. Im Sommer noch – wir haben ihn mehrfach getroffen, war er ausgeglichen. Jetzt beginnt nicht nur für ihn eine unschöne Zeit…

Aus Umbrien zurück in der Toskana. Das Essen für unsere Angsthasen und CODI schon an Bord – machten wir noch einen Abstecher zu Bruni. Wir fanden CODI draußen im Gras liegen. Diese Möglichkeit haben viele nicht. Und so müssen BRUNELLA und UGO ohne Gras zurechtkommen.

Am nächsten Tag ging es schon früh ins Tierheim. Essen gekocht und eingepackt, Kongs gefüllt und los. Brunis Hundehütte hatte Georgio, der Mann von Lilli, bereits aufgebaut. Wir haben den Zwinger saubergemacht neue Steine auf dem Boden verteilt und dann die alte Hundehütte rausgetragen. Das war eine Aufregung. BRUNELLA wusste nicht, wie ihr geschah – ihr Haus war weg und sie wollte zuerst zu keinem anderen Hund in die Hütte. Wir haben uns beeilt und ihre neue Hütte an ihren Platz gestellt. Auf einmal wurde klar, dass es CODI gar nicht gut ging. Er war ruhig – fast apathisch. Bruni wurde gerufen und sie erzählte, dass CODI am Tag zuvor noch lange draußen war … Nach einer Begutachtung des Kerls, machte er uns deutlich, dass ihm sein verbliebenes Hinterbein schmerzte … Wir hoffen mal, dass es nichts Schlimmes ist. Physio oder gelenkte und regelmäßige Bewegung, die der kleine Mann bräuchte, gibt es hier nicht … BRUNELLA hat dann ihr neues Haus bezogen, die ganze Situation und Aufregung vorher war etwas unheimlich und wir hoffen jetzt aber sehr, dass sie ihr neues isoliertes Winterhaus mag!

Morgen ist ein hundefreier Tag und übermorgen der letzte Tag bei Bruni – und der Abschied von den ganzen Hundis … aber nicht für lange, denn im Dezember kommen wir schon wieder zurück!