Juli 2022 Timisoara

In den letzten Monaten der Vereinsgründung waren wir nicht untätig. Im Juni sind wir in der Toskana gewesen und haben Tierheime und Tierschützerinnen besucht, Hunde aufgenommen, medizinisch versorgen lassen, und so weiter … Da ich dann einen kurzfristigen Termin beim Bürgermeister in Timisoara bekommen habe, bin ich von Italien über Deutschland nach Timisoara gereist. Bei meinem Hinflug blieb das zu erwartende Chaos am Flughafen aus. Gut gelandet … Am Abend und auch in den nächsten Tagen, Treffen mit Mihaela, einer sehr engagierten Tierschützerin, die seit Jahren aktiv ist. Sie führte mich herum und zeigte mir private Pflegestellen und ihre Auffangstation. Ich lernte u.a. Laines, ein Herdenschutzhund, persönlich kennen und auch Carlos. Beide Hunde haben wir vorher schon unterstützt. Besonders Carlos war schlimm dran, wir haben ihm seine zweite OP ermöglicht und unsere Katinka hat ein Physioprogramm mit Videos und Anleitung für Carlos ausgearbeitet. Am nächsten Morgen – Termin beim Bürgermeister. Wir möchten in Timisoara das Programm CAVACOCO umsetzen und sind im Augenblick dabei, ein Konzept für das Projekt »Timisoara« zu erarbeiten. Dem Bürgermeister von Timisoara ist sehr daran gelegen, die unhaltbare Situation für die Straßenhunde seiner Stadt zu ändern. Wir werden berichten. Zu meinen Besuchen gehörte auch Danyflor, das städtische Tierheim, das den Namen Tierheim nicht verdient hat. Es ist einer dieser Orte, der einem das Grauen lehrt und man ist fassungslos, dass es solch ein Elend gibt… Mihaela hat mich hingefahren, ich musste den Gang durch diesen Unort alleine antreten … Es war schon schwer genug dort hereinzukommen – Bilder zu machen – ausgeschlossen. Ich bin dort mit einem Tunnelblick durch  – wurde von einer Arbeiterin begleitet. Dann sah ich zwei kleine Mäuse, denen es nicht möglich zu sein schien, sich in dem überfüllten Kennel zu bewegen, da sie von den anderen Hunden gemobbt wurden. Um ein Bild zu machen, musste ich eine andere Frau um Erlaubnis bitten. Na, ein Bild wurde mir gewährt. Ich habe dann mein Handy laufen lassen und auch noch weitere Bilder machen können. Am Ende des ersten Hofes, fiel mir ein Hund – mit den Gittern zwischen uns – fast in die Arme. Das war Mila, wie ich sie später nannte. Mihaela hat sie, auf mein Bitten hin, raus holen können und bei einer Tierärztin untergebracht. Mittlerweile ist sie vermittelt. Den beiden anderen, sie gingen mir nicht mehr aus dem Kopf, konnte ich zunächst nicht helfen. Viel versucht und kein Erfolg. Bis ich auf die Idee kam Trixie anzuschreiben – sie besitzt ein Tierheim in Deutschland und holt regelmäßig Hunde aus Danyflor heraus. Und – dem Himmel sei Dank, sie hat geholfen und die beiden, Jupp und Willi, herausgeholt. Danke!!! Für all die anderen bleibt allein die Hoffnung, dass sie herausgeholt werden von Tierschützern, oder dass sie überleben bis das neue Tierheim erbaut ist… Hoffnungslose Situation…

Die Zeit in Timisoara war viel zu kurz, der Rückflug hingegen beschwerlich, Verspätungen und viel zu lang…