BRUNELLA, ca. 3 Jahre alt, kommt aus Süditalien, genauer aus Catania, was ihr genau widerfahren ist, bleibt in vielen Teilen im Dunkeln. Klar ist jedoch, dass sie so viel hat durchmachen müssen, dass es kaum zu ertragen ist. Wir wissen: Die kleine Maus ist in eine Wildschweinfalle geraten und hat sich dabei schwer verletzt. Schlimm war wohl auch ihr ständiges Versuchen, dieser Falle wieder zu entkommen. Aus der Falle wurde sie »gerettet«. Dann aber wurde es noch viel schlimmer: BRUNELLA wurde in eines diese großen Lager verbracht, aus denen es in den seltensten Fällen ein Entrinnen gibt. Schwer verletzt hat man sie mit mehreren Hunden zusammengesetzt und sich selbst überlassen. Da war sie schon nicht mehr in der Lage, die Hinterbeine zu bewegen … Nun musste sie fortwährend auch noch um ihr Leben fürchten. Eine Tierschützerin fand sie, in eine Ecke gedrückt mit dem Kopf nach vorne, um sich verteidigen zu können.
In dieser Ecke und in dieser Haltung muss sie die meiste Zeit dort in diesem Lager verbracht haben… BRUNELLA wurde verständigt und sie hat zugesagt, ihre Namensvetterin in ihrem Tierheim in der Toskana aufzunehmen. Als BRUNELLA dort ankam hatte sie am ganzen Körper Bisswunden und war nicht in der Lage, die Hinterbeine zu bewegen … Zudem war BRUNELLA völlig panisch, nicht anfassbar – kurz: völlig traumatisiert. Bei meinem Besuch im Juni habe ich BRUNELLA zum ersten Mal kurz gesehen. Im Juli und August war ich für viele Wochen vor Ort und wir haben beschlossen BRUNELLA unter unsere Fittiche zu nehmen. Ein Termin in der Klinik wurde vereinbart und BRUNELLA wurde auf Herz und Nieren untersucht: Leishmaniose positiv, Angsthund, möglicherweise Nervenschäden im Rückgrat und die Bisswunden, von denen noch eine offene Stelle übrig geblieben war, die eine tiefe Tube bildete und Anlass zur Sorge war. Wir haben die Untersuchungsergebnisse der italienischen Klinik dann noch einmal mit einem deutschen Tierarzt, der auf Orthopädie spezialisiert ist, besprochen. Zudem haben wir eine Tierärztin aus Deutschland zu Rate gezogen, die auf Angsthunde spezialisiert ist und die uns nicht nur diesbezüglich sehr weiterhelfen konnte. Daraufhin wurde aus allen Erkenntnissen heraus ein Vorgehen beschlossen.
Als ich mit den beiden BRUNELLAs vom Arzt zurückkam, habe ich die Große gebeten, die Kleine doch zu baden. Den Gestank eines Caniles, der anhaftet, muss man gerochen haben denn die Vorstellung davon, wieviel Leid an dem armen Tier kleben geblieben ist, stellt sich sofort ein… Die große Brunella geht wunderbar mit den Tieren um, hat so eine ruhige Art und hatte auch schon etwas Vertrauen zu der kleinen BRUNELLA aufbauen können. Am nächsten Tag war also Badetag. BRUNELLA saß stocksteif und zitternd da und ließ sich mit dem Wasser, schönes warmes Wasser, übergießen und einshamponieren. Ganz so schlecht war das Ganze nicht, am Ende wurde sie in ein Laken eingewickelt und dann blieb sie sogar noch etwas liegen, rannte also nicht panisch weg. Man muss wissen, dass man in diesen berüchtigten Lagern, die Zellen der Tiere gerne mit einem kalten und starken Wasserstrahl reinigt, und die Hunde, die keinen Zufluchtsort haben, quält man damit…
Der Gestank war weg … Und ich glaube, das war eine wichtige und gute Erfahrung, die BRUNELLA gemacht hat, von dem Wohlbefinden ganz abgesehen.
Mittlerweile ist der Leishmaniose Titer negativ und das ist schon einmal sehr gut. Und, es besteht Hoffnung, dass sich die Nerven wieder erholen. Daran glauben wir jetzt fest. Kathrin, Apothekerin und angehende Physiotherapeutin für Hunde wird ein Programm schreiben für BRUNELLA und die Übungen, die sie braucht, auf Video aufnehmen. Was die Angst betrifft: ich konnte sie bisher noch nicht anfassen (beim Tierarzt, war das nicht freiwillig …) – aber bei meinem letzten Besuch, der gerade einen Tag zurückliegt, hat sie mir aus der Hand gefressen und mir die Hand geleckt. Das hat mich sehr gerührt – leider war das mein vorerst letzter Tag bei BRUNELLA und in Italien … Aber wir kümmern uns auch von hier weiterhin um sie. Vor unserer Abfahrt, Nino war mit dabei, haben wir ihr eine neue Hundehütte aufgebaut, mit einer orthopädischen Matratze. Lilli, die wir gewinnen konnten, besucht BRUNELLA nun in unserer Abwesenheit 3x die Woche und gekochtes Essen und viel Joghurt gibt es dann auch. Wir möchten jetzt auch noch vor dem Winter das Gehege von BRUNELLA, die zusammen mit UGO und COKI lebt, vergrößern, damit die 3 etwas Grünfläche bekommen. Wir vereinbaren ihre Arzttermine und Schreiben Medikamentenpläne für die große BRUNELLA, damit sie auch alles bekommt, was sie braucht…
Wir brauchen eure Hilfe bei BRUNELLA, ihre Medikamente gegen ihre Angst und auch die nun anstehenden Behandlungen sind teuer. BRUNELLA benötigt Schutzpaten und einen SOS-Paten. Auch über Futterpaten würden wir und sie sich freuen! Schaut doch auch einmal auf ihren Wunschzettel! Wir möchten, dass es BRUNELLA einmal wieder gut geht und wir hoffen sehr, dass ihr Elend nun ein Ende hat – aber dafür brauchen wir jede noch so kleine Hilfe!
Brunella versteckt sich unterm Tisch
... beim Tierarzt
Hier sieht man ihre Hinterbeine, die nicht richtig wollen ...
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