Der Kirschgarten
Die ENPA-Sektion von San Severo ist eine der ältesten Tierschutzorganisationen in Italien und gehört zu einem nationalen Tierschutzverband, der bereits 1871 gegründet wurde. Das zeugt von der großen Aufmerksamkeit, die einige Tierrechtspioniere seit der Nachkriegszeit diesem Bereich gewidmet haben. Das Tierheim trägt den Namen » Il giardino dei ciliegi«, Kirschgarten. Hier im Kirschgarten kümmert man sich um ca. 400 Hunde und eigentlich handelt es sich um zwei Heime: einem Sanitario, in dem die Hunde von der Straße untersucht und behandelt werden und in dem die Hunde höchstens 60 Tage bleiben und dem eigentlichen Tierheim, in das sie dann wechseln, wenn sie nach der Kastration nicht auf die Straße zurückkehren oder nicht adoptiert werden. In der Welt der Freiwilligenarbeit in San Severo gibt es viele Menschen, die sich – als Enpa-Mitglieder, als Mitglieder anderer Vereine oder als Bürger – um die vielen Straßenhunde kümmern, die in der Gegend gefüttert und überwacht werden und die in die von Enpa betriebenen Tierheime kommen, um kastriert oder behandelt zu werden. Es ist in Italien überhaupt nicht üblich, Hunde auf die Straße zurückkehren zu lassen, d.h. Straßenhunde nicht zu verfolgen und sie einfach einzusperren, vielleicht in eines dieser berüchtigten Lager, sondern sie kontrolliert zu füttern, ihnen im Bedarfsfall zu helfen und sie zu versorgen, bis sie wieder auf die Straße zurückkehren. Ein regionales Gesetz der Region Apulien erlaubt die Rückführung von Hunden in ihr Territorium, insbesondere von Hunden, die schon immer auf der Straße gelebt haben und sich nicht an ein Leben zu Hause gewöhnen würden. Der Kirschgarten wird in diesem Sinne geführt und neben den Mitarbeitern, die für die Tiere arbeiten und mit dem Herz dabei sind, sind hier die Freiwilligen hervorzuheben, die den Hunden mit vielen Dingen ein besseres Leben bieten: Dazu gehören Spaziergänge genauso wie Besuche in Altenheimen und Einrichtungen von Menschen mit Behinderung. Dazu gehört aber auch, dass ein Hund, der ein neues Zuhause gefunden hat, erst einmal von einem Freiwilligen mit nach Hause genommen wird, damit er das Leben im Hause vorab schon kennenlernen kann. Ja, ein Tierheim bleibt ein Tierheim und jedem der Bewohner ist ein Zuhause zu wünschen, aber hier im Kirschgarten versucht man es richtig zu machen und das bedeutet Engagement über das Übliche hinaus….